Freunden Sie sich in diesem Herbst mit gesunden Lebensmitteln an

Ivy Heath
September 26, 2025
Freunden Sie sich in diesem Herbst mit gesunden Lebensmitteln an

Der Herbst in Europa hat zwei Gesichter. Einerseits ist es die Jahreszeit der frischen Morgen, gerösteten Kastanien, Apfelernte und goldenen Wälder. Andererseits ist es die Zeit, in der Ragweedpollen, Schimmelsporen aus feuchten Blättern und Hausstaubmilben für Allergiker eine echte Herausforderung darstellen. Hinzu kommt der Wechsel von der Freiheit des Sommers zurück in den strukturierten Alltag, sodass der Übergang schwerer fallen kann als erwartet.

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Lebensmittel und Kräuter können mehr, als nur Nährstoffe liefern. Sie wirken wie subtile Verbündete. Sie lindern Entzündungen, beruhigen Histaminreaktionen und helfen dem Körper, sich an den Wechsel der Jahreszeiten anzupassen. Lassen Sie uns gemeinsam erkunden, wie europäische Forschung, traditionelle Heilmittel und eine kluge Ernährung Ihre Nasennebenhöhlen und Ihren Tagesablauf in diesem Herbst unterstützen können.

Warum Herbstallergien in Europa zunehmen

Die Ausbreitung des Beifußblättrigen Ragweed (Ambrosia artemisiifolia) hat sich in Mittel- und Südeuropa beschleunigt. Studien schätzen, dass die Ragweed-Sensibilisierung aufgrund des Klimawandels bis 2060 doppelt so häufig auftreten könnte. Selbst wenn Sie nicht in der Nähe eines Ragweed-Feldes leben, kann dessen Pollen mit dem Wind Hunderte von Kilometern weit getragen werden.

Neben Ambrosia gedeihen Schimmelsporen in feuchten Herbstblättern und Komposthaufen, während Hausstaubmilben die Rückkehr der Zentralheizung in Innenräumen lieben. Herbstliche Schübe sind oft eine Kombination aus Auslösern im Freien und in Innenräumen, was es schwieriger macht, die Symptome vollständig zu vermeiden.

Typische Anzeichen dafür sind: Sie niesen beim morgendlichen Spaziergang, Ihre Augen jucken beim Laubharken und nach der ersten Nacht mit eingeschalteter Heizung ist Ihre Nase verstopft. Statt sich eine Saison lang mit Taschentüchern und Antihistaminika abzufinden, können Küche und Kräuterschrank oft helfen.

Lebensmittel, die Allergiesymptome lindern können

1. Vitamin-C-reiche Früchte (Zitrusfrüchte, Beeren, schwarze Johannisbeeren)

Vitamin C ist nicht nur ein Immunbooster, sondern scheint auch die Freisetzung von Histamin zu reduzieren. Eine klinische Studie ergab, dass intravenös verabreichtes Vitamin C den Histaminspiegel im Blut von Allergikern deutlich senkte. Auch wenn die meisten von uns keine Infusionen bekommen, ist Vitamin C aus der Nahrung dennoch wichtig.

2. Blattgemüse und Kreuzblütler

Spinat, Grünkohl und Rosenkohl sind reich an Quercetin und Kaempferol, Pflanzenstoffen, die auf ihre antiallergischen Eigenschaften untersucht wurden. Eine polnische Studie in Nutrients (2020) hob die Fähigkeit von Quercetin hervor, Mastzellen (die Zellen, die bei allergischen Reaktionen Histamin freisetzen) zu stabilisieren.

3. Omega-3-Fettsäuren (kaltwasserfische, walnüsse, leinsamen)

Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und Studien deuten darauf hin, dass sie das Risiko oder den Schweregrad einer allergischen Rhinitis senken können. Eine Kohortenstudie ergab, dass eine höhere Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren mit weniger Allergiesymptomen bei deutschen Erwachsenen in Verbindung stand. Nordseehering und Sardinen sind dafür Beispiele. Eine pflanzliche Alternative ist Leinsamenöl. In Ostdeutschland wird es seit Generationen als Grundnahrungsmittel genutzt.

4. Fermentierte Lebensmittel (Sauerkraut, Kefir, Kimchi)

Die Darmgesundheit spielt eine Rolle dabei, wie Ihr Immunsystem auf Allergene reagiert. Eine Studie aus dem Jahr 2024 kam zu dem Schluss, dass Probiotika Allergiesymptome durch Modulation der Immunantwort reduzieren können. In Europa gibt es eine lange Tradition des Fermentierens, zum Beispiel Sauerkraut in Deutschland oder Kefir in Osteuropa. Diese Lebensmittel lassen sich deshalb leicht mit saisonalen Zutaten ergänzen.

Kräuter und Gewürze mit antiallergischem Potenzial

Brennnessel

Brennnesseltee ist ein Klassiker der deutschen Kräutermedizin, und die moderne Wissenschaft bestätigt seine Wirkung als natürliches Antihistaminikum. Eine Doppelblindstudie zeigte, dass gefriergetrocknete Brennnessel im Vergleich zu Placebo die Symptome von Heuschnupfen verbesserte.

Pfeifenkraut

Pfeifenkraut hat seine Wurzeln in der traditionellen europäischen Medizin. Eine Studie ergab, dass Pfeifenkraut-Extrakt bei der Linderung von Heuschnupfen genauso wirksam war wie das Antihistaminikum Cetirizin, ohne jedoch Schläfrigkeit zu verursachen. Wichtig: Bitte verwenden Sie nur Extrakte ohne Pyrrolizidinalkaloide. Rohes Pfeifenkraut kann die Leber schädigen.

Kurkuma und Ingwer

Kurkuma und Ingwer kommen zwar nicht aus Europa, doch in vielen Haushalten gehören sie heute zu den Grundnahrungsmitteln. Curcumin, der Wirkstoff in Kurkuma, und Gingerole aus Ingwer sind gut erforscht. Beide Stoffe wirken entzündungshemmend. Eine Studie ergab, dass die Einnahme von Curcumin die Nasensymptome bei Menschen mit allergischer Rhinitis reduzierte. Ingwertee wird hingegen seit Jahrhunderten traditionell gegen Verstopfung und Verdauungsbeschwerden eingesetzt.

Thymian

Thymian eignet sich nicht nur zum Würzen von Braten, sondern hat auch antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkungen. Das Einatmen von Thymian-Dämpfen war in Deutschland ein traditionelles Hausmittel gegen Erkältungen und Verstopfung und moderne Forschungsergebnisse zeigen, dass es Entzündungen der Atemwege lindert.

Strukturieren Sie Ihren Herbst mit Lebensmitteln

Im Herbst geht es nicht nur darum, Allergien zu bekämpfen, sondern auch darum, nach der lockeren Sommerzeit wieder in den Alltag zurückzufinden. Essgewohnheiten können Ihnen dabei helfen:

  • Immunstärkende Tees am Morgen: Brühen Sie sich täglich zum Aufwärmen einen Tee aus Brennnessel, Ingwer oder Thymian.

  • Saisonale Suppen: Kürbis-, Linsen- oder Sauerkrautsuppen enthalten Ballaststoffe, Probiotika und entzündungshemmende Kräuter.

  • Clevere Snacks: Ersetzen Sie verarbeitete Süßigkeiten durch Walnüsse und Äpfel – sie wirken entzündungshemmend und sind reich an Flavonoiden.

  • Trinkgewohnheiten: Trockene Heizungsluft entzieht dem Körper Feuchtigkeit. Kräutertees und wasserreiche Früchte (wie Birnen und Trauben) wirken dem entgegen.

Schon das Planen der Mahlzeiten schafft Struktur. Eine Umfrage zeigt, dass Menschen sich gesünder ernähren, wenn sie ihre Mahlzeiten vorher planen. Diese Gewohnheit verbessert die Ernährung und stärkt die Konzentration.

Eine europäische Perspektive auf saisonales Essen

Viele Herbstheilmittel wachsen direkt auf europäischem Boden:

  • Johannisbeeren in Deutschland und Frankreich.

  • Sanddorn an den Ostseeküsten.

  • Maronen in Südeuropa, geröstet an Straßenständen.

  • Wilde Brennnesseln, die noch immer in ländlichen Gebieten gesammelt werden.

Diese Lebensmittel liegen nicht nur im Trend, sie gehören auch fest zur europäischen Esskultur. Über viele Jahrhunderte haben sie sich an die Bedürfnisse der jeweiligen Jahreszeit angepasst. In Kombination mit neueren Forschungsergebnissen kommen sowohl Tradition als auch Wissenschaft auf den Tisch.

Fazit: Mit der Jahreszeit essen (statt gegen sie)

Der Herbst muss nicht zwangsläufig wochenlange Einnahme von Antihistaminika und Erschöpfung bedeuten. Wenn Sie auf natürliche Hilfsmittel setzen, können Sie Ihre Allergiebeschwerden lindern und zugleich einen gesunden Lebensstil unterstützen. Geeignet sind vitaminreiche Beeren, quercetinhaltiges Gemüse, Pestwurz-Extrakte und einfacher Brennnesseltee.

Bei schweren Allergien kann die Ernährung zwar keine medizinische Behandlung ersetzen, aber sie kann das Gleichgewicht zu Ihren Gunsten verschieben. Wenn Sie saisonale und regionale Produkte wählen, ernähren Sie sich gesund. Außerdem knüpfen Sie damit an die tief verwurzelte Tradition der europäischen Küche als Heilmittel an.

Lassen Sie sich diesen Herbst von Ihrem Teller, Ihrer Tasse und Ihrer Speisekammer dabei helfen, leichter zu atmen und ein erfüllteres Leben zu führen.