Machen Sie Wellness zu Ihrem Tool für Work-Life-Balance – nicht zu Ihrem After-Work-Programm

Ivy Heath
November 07, 2025
Machen Sie Wellness zu Ihrem Tool für Work-Life-Balance – nicht zu Ihrem After-Work-Programm

Viele von uns denken bei Wellness an etwas, das nach der Arbeit passiert – Yoga, Fitnessstudio oder eine Meditation kurz vor dem Schlafengehen. Aber was, wenn das Geheimnis für mehr Ausgeglichenheit nicht nach der Arbeit, sondern währenddessen liegt?

In ganz Europa wird Work-Life-Balance zu einem zentralen Bestandteil von Wohlbefinden. Das paradoxe daran: Während immer mehr über Wellness gesprochen wird, fühlen sich viele trotzdem erschöpft.

Vielleicht ist es also an der Zeit, Wellness wieder selbst in die Hand zu nehmen – nicht als Firmen-Benefit, sondern als persönliche Praxis im Arbeitsalltag. Kleine, bürotaugliche Übungen können Ihren Tag ruhiger, Ihre Abende freier und Ihren Kopf klarer machen.

1. Bewegung neu denken – es geht nicht nur ums Training

Man muss nicht ins Fitnessstudio gehen, um sich mehr zu bewegen. Bewegung im Arbeitsalltag wirkt direkt auf Energie, Konzentration und Schlafqualität. Eine Analyse fand deutliche Verbesserungen in Muskelkraft, Fitness und Arbeitsfähigkeit, wenn Menschen kurze Bewegungsphasen in ihren Alltag einbauen.

So geht’s:

  • Stehen Sie bei Telefonaten oder checken Sie Mails im Stehen.

  • Jede Stunde: drei Schulternkreisen und einen tiefen Atemzug.

  • Nehmen Sie den längeren Weg zum Drucker.

  • Erinnerungs-App einstellen: „2 Minuten Bewegung jetzt“.

Denken Sie daran kleine Bewegungen verhindern das Energietief und helfen Ihnen konzentriert zu bleiben.

2. Managen Sie nicht nur Ihre Zeit, sondern auch Ihr Energielevel

Work-Life-Balance scheitert oft daran, dass wir Zeit managen, aber Energie ignorieren. Der Körper funktioniert in Zyklen von Fokus und Erholung (sogenannte ultradiane Rhythmen). Etwa alle 90–120 Minuten fällt die Konzentration – der perfekte Moment für eine kurze Regenerationspause. Die Analyse diverser Studien zeigt: kurze Erholungsphasen alle 90 Minuten steigern die geistige Leistungsfähigkeit und senken Burn-out-Risiken.

So geht’s:

  • Arbeiten Sie in 90-Minuten-Blöcken mit 5-Minuten-Pause dazwischen.

  • Nutzen Sie Mikro-Rituale: Glas auffüllen, Fenster öffnen, kurz dehnen.

  • Sehen Sie Pausen nicht als Belohnung, sondern als Teil Ihres Systems.

So bleibt Ihre Energie konstant und Ihr Start in den  Feierabend wird sich auch deutlich energetischer und vitaler anfühlen.

3. Achtsamkeit im Moment

Achtsamkeit muss nicht esoterisch sein - hierbei handelt es sich um bewusstes Innehalten. Es reicht, eine Minute lang auf nur eine Aufgabe zu fokussieren. Eine Studie zu dem Thema zeigte: Achtsamkeit im Arbeitskontext senkt Stress, Angst und emotionale Erschöpfung deutlich.

So geht’s:

  • Bevor Sie die Inbox öffnen: einmal tief ein- und ausatmen.

  • Zwischen Aufgaben: 10 Sekunden etwas bewusst anschauen, hören, fühlen.

  • Tagesabschluss: 3 Minuten „digital detox“ – Tabs schliessen, dehnen, atmen.

Diese kurzen Momente schulen die Aufmerksamkeit und reduzieren Stressreaktionen – ganz ohne extra Aufwand.

4. Essen für Energie, nicht für Schnelligkeit


Aufklärungsarbeit am Arbeitsplatz, die Ernährung und Bewegung adressieren, wiesen positive Effekte auf Kranken- und Präsenzzeiten sowie Produktivität auf. 
Ein Guide der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health stellt dar: Mitarbeitende mit Risiko für Übergewicht hatten im Durchschnitt höhere Gesundheits- und Produktivitätskosten.
Diese Studien belegen, dass gute Ernährung nicht nur „nice to have“ ist, sondern ein elementarer Bestandteil von Leistungsfähigkeit.

So geht’s:

    • Tauschen Sie einen süssen Snack gegen Obst oder Joghurt.

    • Halten Sie Nüsse, Samen oder Vollkorncracker griffbereit.

    • Trinken Sie regelmäßig Wasser (z. B. 1 Glas pro Stunde).

5. Verbindung als Teil von Wohlbefinden

Menschen sind soziale Wesen – das gilt auch im Arbeitsalltag. Zwischenmenschliche Kontakte können helfen, Stress abzubauen, sich zugehörig zu fühlen und neue Perspektiven zu gewinnen. Oft ist es gerade der kleine Austausch zwischendurch, der den Tag leichter macht.

Im Alltag verlieren wir das leicht aus dem Blick: konzentriert auf Aufgaben, E-Mails und To-dos, vergessen wir, dass echte Gespräche genauso wichtig sind wie konzentriertes Arbeiten. Sich bewusst Zeit zu nehmen für kurze Begegnungen – ein Gespräch in der Kaffeeküche, ein gemeinsamer Spaziergang in der Pause oder ein ehrliches „Wie geht’s dir?“ – kann spürbar entspannen und das Gemeinschaftsgefühl stärken.

So geht’s:

  • Statt jede Pause allein am Bildschirm zu verbringen, nehmen Sie sich ab und zu einen Moment für ein Gespräch mit Kolleg:innen.

  • Ein kurzer Austausch beim Gehen kann die Stimmung heben und neue Ideen fördern.

  • Ein Dank, ein Lächeln oder ein ehrliches Interesse zeigen mehr Wirkung als man denkt.

  • Ob gemeinsamer Kaffee, wöchentlicher Lunch oder Team-Snack – kleine Routinen schaffen Stabilität und Verbindung.

Solche alltäglichen Momente fördern nicht nur das Miteinander, sondern bringen Leichtigkeit in den Arbeitstag.
Und genau darin liegt der Kern echter Work-Life-Balance: sich in der Arbeit nicht zu verlieren, sondern Teil eines lebendigen Ganzen zu bleiben.

6. Feierabendritual

Das grösste Hindernis für Balance? Gedanklich nicht Feierabend machen. Das Gehirn braucht ein klares Signal für den Übergang.

So geht’s:

  • Drei Dinge notieren, die Sie geschafft haben, und ein Neues für den nächsten Tag.

  • Laptop schliessen, Schultern lockern, tief ausatmen.

  • Kurz rausgehen oder Fenster öffnen – neue Luft, neuer Modus.

So entsteht ein klarer Break zwischen Arbeit und Leben.

Fazit: Work-Life-Balance ist kein Zufall – es ist ein bewusste Entscheidung

Work-Life-Balance ist kein Zustand, den man einmal erreicht und dann abhaken kann – sie ist eine tägliche Entscheidung. Die Kunst liegt darin, Gewohnheiten zu schaffen, die gut tun, ohne zusätzlichen Druck zu erzeugen. Denn niemand braucht noch ein weiteres „To-do“ in der To-do-Liste.

Der Trick ist, Wellness & erholsame Momente in bestehende Abläufe zu integrieren: ein kurzer Spaziergang nach dem Mittagessen, ein bewusster Moment des Atmens vor dem nächsten Meeting oder ein Glas Wasser, bevor man den Laptop öffnet. Diese kleinen Anker helfen, den Tag zu strukturieren und Stress frühzeitig abzufangen, bevor er sich staut.

Auch der Feierabend kann zu einem Ritual der Rückkehr werden: Handy weg, Licht verändern, Lieblingsmusik an. So entsteht ein bewusster Übergang zwischen Arbeits- und Privatleben.

Wenn man diese kleinen Routinen ernst nimmt, beginnt eine Veränderung: Balance hört auf, ein Konzept zu sein, sondern wird zu einer Haltung. Sie verändert, wie man arbeitet, nicht nur wann.
Es geht nicht um Perfektion, sondern um Präsenz – darum, in Bewegung, im Gespräch oder in der Stille immer wieder zu sich selbst zurückzufinden.

Work-Life-Balance ist damit weniger das Ziel, sondern die Art, den Weg zu gehen – Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug.

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